Dark fall
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Yu-Gi-Oh › General
Rating:
Adult ++
Chapters:
1
Views:
673
Reviews:
1
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Disclaimer:
I do not own YuGiOh!, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Dark fall
~†~ Prolog ~†~
Titel: Dark fall
Untertitel: the gates of hell [ Atemu x Seth ]
Teil: Prolog / ?
Autor: Keiji
Serie: Yu-Gi-Oh
Pairing: Seth x Atemu
Genre: darkfic, drama, gewalt, angst, shônen-ai, death
Rating: PG-16+
E-Mail / Feedback: shinkan_web@yahoo.de
Legende: "sprechen"‚denken' >Erinnerung an schon einmal gesagte Worte<
Flashback's sind deutlich gekennzeichnet, ebenso Träume und Ortsangaben
DISCLAIMER: Yu-Gi-Oh, die darin befindlichen Charaktere und sämtliche Konzepte gehören Kazuki Takahashi. Ich habe nicht vor dieses Copyright zu verletzten. Ich verdiene mit dieser Story kein Geld.
Autor's note:
Den Prolog zu dieser FF hab ich schon vor längerer Zeit geschrieben, ich bitte also die ein oder andere Ungereimtheit gegenüber der Egypt Arc zu entschuldigen ( damals hatte ich als Material nur die japanischen Doji's~ ) dann kommt noch hinzu, dass sich mein Schreibstil seither vielleicht etwas verändert hat~ also gomen ne, ich hoffe, der Prolog lässt sich trotz allem einigermaßen gut lesen, für die folgenden Kapitel hatte ich ja dann Zugriff auf die Egypt Arc ^^
Sayonara~
~†~ Keiji ~†~
~†~ Prolog ~†~
Flüstern im Wind
Ägypten. Das Land Ra's, Beispiel für Leben und Tod, Licht und Schatten, Tag und Nacht, seit Anbeginn der Zeit.
3000 Jahre vor unserer Zeit war dort noch alles so, wie es vorbestimmt gewesen war. Zu dieser Zeit lebte ein Herrscher, ein junger Pharao, Sohn Ra's so mächtig und so unverkennbar, wie es nie zuvor einen gegeben hatte und auch niemals wieder einen geben würde. Sein Name war...
...Atemu...
~†~ Und dies ist seine Geschichte ~†~
Es war eine Nacht, anders, als alle zuvor. Besonders, und zugleich düsterer. Denn in ihrem stillen Schweigen, barg sie eine finstere Offenbarung.
Diese Nacht zeigte Ägypten im dunklen Licht Anubis', Seth's, in den Schatten des Todes, der ewigen Verdammnis zu dem es berufen worden war....
Ganz Theben lag in tiefem, ehrfürchtigen Schweigen. Eine eisige, ungewöhnliche Kälte herrschte in den weitläufigen Palastgängen. Es erweckte den Eindruck, als wäre er tot, gestorben mit der Ära die in diesem Augenblick tief in seinem Inneren starb. Der Lauf der Dinge wurde besiegelt, eine weitere Seite im ewigen Buch von Tod und Leben zugeschlagen um eine neue, reine, wieder mit sich aufzuschlagen. Vor den Toren des mächtigen Palastes knieten Menschen nieder. Jung und Alt. Einige beteten, manche hofften stumm, andere warteten nur bis verkündet wurde wie das Schicksal entschieden hatte.
Manche glaubten an den Pharao, ihren Herrn, ihren Führer, als den Sohn Ra's, den Bestimmenden über ihr aller Schicksal, andere taten es nicht. Doch egal wie es um ihre Seelen stand, in dieser Nacht waren sie alle miteinander vereint, vereint vor den Toren des Palastes ihres Pharaos, hofften und beteten für ihn und seine Seele.
Ein kalter Wind berührte sie, strich sacht über sie hinweg, schien sie trösten zu wollen.
Er ließ das Gold an Waffen und Sonstigem leise klingen, die die Wachen trugen, während sie stumm, starr und doch würdevoll - so wie sie es schon immer und vom Anbeginn an getan hatten - auf ihren Plätzen verharrten und fegte, heulte durch die leeren Gänge und um steinerne Biegungen, strich sacht, ruhig über den Boden, ließ Büsche, Blumen, Bäume flüstern, stöhnte und ächzte, klagte von Tod und Verderben und verrichtete schließlich seinen Auftrag, den Anubis und Seth ihm gemeinsam erteilt hatten. Er nahm die Seele des Herrschers, des mächtigen Pharao mit sich und ließ Ägypten in der Finsternis der Nacht allein und ohne Führer zurück.
Im Palast und auch im Hof davor erloschen zu diesem Zeitpunkt die Lichter, hauchten allem in der Umgebung schwarze Dunkelheit ein und das Volk wusste, dass ihr Führer sie verlassen hatte. Verlassen, um mit Anubis auf eine Reise zu gehen... auf eine Reise.. ohne Wiederkehr.
~~~*~~~
Ein junger Mann stand allein hoch oben auf den Mauern des majestätischen Palastes.
Seine Hände ruhten sacht und ruhig auf der Brüstung. Er stand aufrecht da, lehnte sich nicht an. Ohne jegliche Gefühlsregung verharrte er bewegungslos, stumm, als das Lichtermeer unter ihm erlosch.
Und er wusste, dass es zu spät war.
Eine einzelne Träne glitt langsam, sacht über eine zarte Wange und zeichnete ihre unsichtbare Bahn darauf, fiel schließlich auf die steinerne Brüstung und versiegte ...
Der Wind spielte sanft mit seinem rötlich blonden Haar, ließ seine lange, dunkle Robe auf und nieder wehen und seinen Goldschmuck leise eine bittere Melodie klimpern. Es schien beinahe, als wolle er auch dem jungen Mann etwas zuflüstern, etwas, das nur er hören durfte und niemand sonst, bevor er sich in der Ferne davonstahl.
Die rubinroten Augen in seinem sanften Gesicht waren auf einen Punkt fern am Horizont gerichtet und wichen nicht von dort.
Der Schatten eines Obelisken im Hof trieb seine stillen Spielchen auf seinem Gesicht, die Dunkelheit ringsum und das Leuchten der Sterne ließen seine Augen funkeln, sie spiegelten sich darin.
Langsam senkten sich seine Lider herab. Er atmete tief ein, ließ alle Gerüche des aufgehenden Morgens in sich eindringen, ließ neue Lebensenergie durch sich strömen und stieß die alte, verbrauchte beim ausatmen hinaus, ließ alles was bisher war mit diesem Atemzug hinter sich.
Einen Augenblick lauschte er dem Rauschen in den Ästen und Zweigen und hörte auf die Stimmen darin, die ihm zuflüsterten, ihn bekräftigten.
Und als sich seine Augen wieder öffneten war er sich bewusst, dass sich in seinem Leben wieder alles ändern würde. Sobald Ra's Licht ihn treffen würde, würde er den ersten Schritt machen in ein Leben, aus dem er nicht aus konnte, in einen goldenen Käfig, der ihn für alle Zeit von Gefühlen und Dingen wie "Freunden" oder "Verwandten" abschirmen würde, ihn umschließen, aus dem es kein Zurück geben würde, egal, was auch immer er versuchen würde.
Jedoch wurde keine neuerliche Träne vergossen. Keine würde jemals mehr fallen, bis er starb... denn zu weinen... das lag unter der Würde eines Pharao, ebenso, wie zu trauern, irgendetwas anderes zu fühlen, als die Verpflichtung gegenüber seinem Volk.
Gerne hätte er dem Wind in diesem Moment auch seine Seele mit auf die Reise gegeben, doch der weigerte sich, sträubte sich, wollte sie nicht annehmen, wollte ihm zeigen, dass seine Bestimmung in diesem Augenblick gerade erst begann und, dass er niemals verschenken durfte, was ihm gewährt wurde.
Hinter dem jungen Mann erklangen Schritte, bestimmt, eilig, sich rasch nährend, doch er wandte sich nicht um, wollte nicht sehen wer es war, der zu ihm kam, um ihn zu holen, seiner Bestimmung entgegen zu führen und ihn - tat er es auch ohne Wissen - in diesen goldenen Käfig zu sperren.
Die Schritte nährten sich unbeirrt weiter, bis - wer immer gekommen war - nicht weit hinter ihm stand.
Ein Keuchen war nicht zu hören als die Schritte verklangen. Nein, die Stille der Nacht blieb gewahrt.
Einen Augenblick glaubte der junge Mann er habe sich die Schritte nur eingebildet, wer wusste denn schon, dass dies hier sein Lieblingsort war wenn er nachdenken musste oder allein sein wollte ...
Doch dann ...
"Atemu..."
Die Stimme klang sanfter als sonst, nicht so kalt und abweisend wie gewöhnlich, beinahe... verständnisvoll. Dennoch wusste er genau wer es war, der zu ihm gekommen war. Diese Stimme würde er unter so Vielen erkennen, sie war einfach nicht zu verwechseln.
Und da traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein seltsamer, wohliger Schauer rann ihm über den Rücken und ließ ihn kurz zusammenzucken.
Er hätte es wissen müssen. Einer kannte diesen Platz. Nur einem hatte er ihn bisher je verraten.
Eigenartiger weise stahl sich ein leichtes Lächeln auf Atemu's Lippen. Wie hatte er so töricht sein können, ihn zu vergessen. Er belächelte seine eigene Torheit und senkte Kopf und Blick.
"Seth... du hier?"
Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Hauchen in der Dunkelheit, das der Wind mitsich forttrug, dem Horizont entgegen, doch der Mann, der Hohepriester, Seth, wie immer man ihn in Zukunft nennen mochte, der hinter im auf die Knie gegangen war verstand jede Silbe.
"Mein Vater ist ... tot ... nicht wahr?"
"Ah... Woher...?"
Seth schloss die Augen, als er sich selbst unterbrach, ein leises Seufzen entrann ihm und verklang in der Stille. Der Saum seiner blauen Robe raschelte als er sich erhob. Die blauen, fast saphir gleichen Augen richteten sich auf Atemu.
Wie dumm von ihm, natürlich wusste er es, er hatte wohl die Lichter erlischen sehen.
Einen Moment herrschte wieder Stille. Seth musterte den jungen Mann vor sich, seinen Cousin, mit seinem durchdringenden Blick. In Zukunft hatte er ihn seinen Pharao zu nennen. Und umgekehrt würde er selbst nichts anderes als sein Hohepriester für ihn sein.
In ihm regte sich etwas, als er sich diesen Dingen bewusst wurde, doch er verdrängte das aufkeimende Gefühl so schnell wie es kam.
Zum ersten, aber wohl nicht letzten Mal musste er bekennen, dass ihm die Worte fehlten, Atemu eine Antwort zu geben.
So stellte er sich so aufrecht wie möglich und richtete das Augenmerk gen Boden. "Es... tut mir leid für Euch..."
Nur Worte, nicht mehr, dachte er. Doch er sollte sich damit geirrt haben. Tatsächlich tat Atemu ihm in diesem Augenblick wirklich leid... niemals aber hätte er dies bekannt, es nicht akzeptiert... zumindest noch nicht.
"Komm..." Atemu unterbrach sich und starrte den Stein an. Er holte Luft und setzte noch einmal an. Für den Moment klang seine Stimme unsicher, doch sie festigte sich. "Kommt her..."
Seth zögerte. Ihm war nicht entgangen, dass Atemu geschwankt hatte zwischen Bitte und Befehl. Er zwang sich selbst zu glauben, dass es keinen Unterschied machte ob er ihn bat oder ihm befahl, er würde doch immer der Gleiche bleiben. Ganz stimmte auch diese Ansicht nicht. Doch wer seinen zukünftigen Rang besaß, konnte sich leicht dahinter verstecken...
Schließlich gab Seth sich einen Ruck und trat neben Atemu. Er legte die Hände ebenso auf die steinerne Barriere, langte aber fester zu. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, dann wandten sie ihn beide nach vorn und er folgte dem Atemu's in die Ferne.
Weiter fort glitzerte der Horizont bereits rötlich und kündigte die aufgehende Sonne Ägyptens an.
"Yami..."
Seth wollte ansetzen etwas zu sagen, doch Atemu brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. "Nicht... sagt jetzt nichts..."
Dem jungen Mann war es für einen Augenblick warm ums Herz geworden, als Seth ihn mit diesem Kosenamen ansprach, der schon jetzt so viele Erinnerungen in ihm weckte. Ob sie gut oder neutral waren hatte in dieser Nacht jegliche Bedeutung verloren.
Seth schwieg. Er sah nach vorn, doch hin und wieder glitt sein Blick zu Atemu zurück, der ihn miet. Es bedurfte nur eines Blickes um ihm klarzumachen, dass es Atemu schwer fiel zu tun was er tun musste... alles vergessen, jegliche ,Freundschaft' oder zumindest den Ansatz dafür, wenn er je bestanden hatte hinter sich zu lassen.
Kastanienbraune Haarsträhnen hingen unter der Haube hervor, die Seth's Kopf bedeckte und fielen ihm über die Augen, spielten über sein glattes, ernstes Gesicht.
Lange Zeit schwiegen sie sich an. Es war Atemu, der diesmal die Stille brach. Seth hatte den jungen Herrscher schweigend betrachtet. Das aufgehende Licht tanzte in seinem Gesicht, seine roten Augen strahlten einen stolzen Glanz aus und sein Haar hatte ein sachtes Glitzern angenommen. Für den Moment bewunderte Seth ihn wirklich. Er hatte viel verloren, zuerst seine Mutter und nun seinen Vater, ließ soviel auf dem Weg zurück und doch lag in seinen glatten, sanften Zügen kein Schmerz, doch weinte er nicht, fügte sich nur still und wehrlos in den Rahmen, in den er sich zu fügen hatte.
Seth zuckte leicht als er zu sprechen begann, mit seiner leisen, tiefen und doch sanften Stimme und wandte sich ab.
"Sieh dir das an... hast du soetwas jemals gesehen?"
Der Ältere von beiden, in Zukunft sollte er den Titel des Hohepriester unter Atemu's Herrschaft erhalten, beugte sich nach vorn, über die Brüstung, an die er sich inzwischen lehnte und blickte hinunter. Erst fiel ihm nichts weiter ungewöhnliches auf, doch dann sah er die Menschenmassen. Ganz Theben schien vor den Toren des Palastes zu knien... und zu warten...
In Seth's Gesicht regte sich nichts, doch er staunte mit den Augen und nach einer Weile entgegnete er "Nein, niemals."
Er zögerte, dann fügte er hinzu. "Sie warten auf etwas, Atemu, auf jemanden."
Er wandte sich zu dem Jüngeren. "Auf dich."
Atemu miet seinen Blick noch immer. "Warten sie auf mich?... Oder auf einen Titel, eine Art, mich anders anzureden, mich anders anzusehen als bisher?"
Darauf wusste sein Cousin keine Antwort. Seine eisblauen Augen trafen die glühend roten seines zukünftigen Pharao und er drohte darin zu versinken... bis er sich beherrscht wieder abwandte.
Wie sie dortoben standen, von den Leuten unbeachtet, kaum auszumachen hoch oben auf den Mauern, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können... und doch waren sie auf ihre eigene Weise verbunden, nicht nur durch ihre Verwandtschaft.
"Frage das nicht mich, frage den, der es weiß."
"Und wer ist das?"
"Das solltet du herausfinden. Und tu es besser schnell. Der alte Pharao.."
Atemu erstarrte und fuhr dann herum.
"Der ,alte Pharao'...?!"
Seth wich zurück und in seinen Augen spiegelte sich deutlich Erstaunen angesichts dieser abrupten Anrede.
"Verzeih... ich wollte dich nicht belehren... aber wenigstens du solltest nicht zwischen Alt und Neu reden. Dieser ,alte Pharao' war mein Vater... nicht mein Vorgänger oder Herr."
Für den Moment wusste Seth nicht, was Atemu ihm damit zu verstehen geben wollte. Doch schließlich erkannte er den Tiefsinn in seinen Worten.
"Dein ,Vater' hat ihn sicher inzwischen gefunden."
Atemu schwieg auf diese Worte hin.
Sie standen noch einen Augenblick einfach so da, verweilten in ihrem Schweigen, dann wandte Seth sich zum Gehen. Es wurde Zeit vorzubereiten, was vorbereitet sein musste.
"Seth..."
Angesprochener hielt inne und drehte den Kopf leicht zur Seite, wandte sich aber nicht gänzlich um.
Atemu betrachtete die aufgehende Sonne und ein frischer Wind fuhr ihm wieder durchs Haar.
"...willst du mich schon alleine lassen?"
"Wenn ich jetzt nicht gehe, werde ich es niemals tun, das weißt du so gut wie ich... Wenn wir uns das nächste Mal sehen, Atemu, wird es nicht mehr und nie wieder so sein wie es war. Du wirst deine Pflichten zu erfüllen haben, ich die Meinigen, worin auch immer sie in Zukunft bestehen mögen.
Ich gebe dir den Rat, verfang dich nicht im Netz des Gottes, dessen Namen ich trage... denn er duldet kein Entkommen daraus...
.... lebe wohl, Atemu. In Zukunft, kann ich nichts mehr für dich tun, als den Pharao in dir zu sehen, der du sein wirst... Es tut mir leid."
Die rubinroten Augen Atemu's weiteten sich bei diesen Worten.
Er drehte sich um... doch Seth war längst im Inneren des Palastes verschwunden. Atemu hielt die Hände auf die Brüstung gelegt, lauschte den Schritten Seth's bis sie verklangen und hörte auf seine Stimme, die in seinem Kopf wiederhallte.
In seinen Augen brannte es und er musste sich zwingen, die letzten Tränen zu schlucken.
Den einzigen, der ihm je nahe gestanden war, würde er als allererstes an diesen Rang verlieren...
Ich hatte mir nach diesem Gespräch geschworen, in Zukunft so etwas wie "Freundschaft" oder "Verwandtschaft", egal wem sie gelten mochte, gänzlich abzuweisen. Ich schwor es mir, bei allem was mir heilig war, solche Gefühle nicht mehr heranzulassen. Ich kannte die Wege meines Schutzgottes, lange Zeit war ich darin unterrichtet worden und ich war mir den Schandtaten bewusst, die er anrichtete. Er kontrollierte Menschen, stellte sie unter seinen Willen um den Sieg zu erringen, den er so gern hatte. Ich wusste, dass ich mehr für meinen Cousin gefühlt hatte als nur Freundschaft, auch, wenn ich es nicht zugeben wollte. Und ich wollte diesen Weg gehen um sicherzustellen, dass ihm nichts geschehen würde.
Als ich Atemu vor den Fängen des Seth warnte an jenem Morgen hoch oben auf den Zinnen, war ich mir nicht bewusst, dass ich Seth selbst bald in die Falle gehen würde.
Denn nur wenige Zeit darauf fand Seth einen Weg, mich den Schwur brechen zu lassen, den ich geleistet hatte. Und den Willen, zu verhindern dass ihm etwas geschah darin umkehren würde, dass ich selbst der größte Widersacher des Pharao werden würde...
Der Wind rauschte einsam in den Bäumen und der grelle Sonnenkegel tauchte Ägypten in Ra's rötliches, ewiges Licht.
Ein junger Mann, ein junger Herrscher, der neue Pharao, stand allein hoch oben auf den Mauern des majestätischen Palastes und blickte verloren in seiner Gestalt und einsam in seiner Seele auf das Volk unter ihm herab...
~†~ Prolog End ~†~
~†~ to be continued ( Kapitel I: Feuer in den Augen ) ~†~
Titel: Dark fall
Untertitel: the gates of hell [ Atemu x Seth ]
Teil: Prolog / ?
Autor: Keiji
Serie: Yu-Gi-Oh
Pairing: Seth x Atemu
Genre: darkfic, drama, gewalt, angst, shônen-ai, death
Rating: PG-16+
E-Mail / Feedback: shinkan_web@yahoo.de
Legende: "sprechen"‚denken' >Erinnerung an schon einmal gesagte Worte<
Flashback's sind deutlich gekennzeichnet, ebenso Träume und Ortsangaben
DISCLAIMER: Yu-Gi-Oh, die darin befindlichen Charaktere und sämtliche Konzepte gehören Kazuki Takahashi. Ich habe nicht vor dieses Copyright zu verletzten. Ich verdiene mit dieser Story kein Geld.
Autor's note:
Den Prolog zu dieser FF hab ich schon vor längerer Zeit geschrieben, ich bitte also die ein oder andere Ungereimtheit gegenüber der Egypt Arc zu entschuldigen ( damals hatte ich als Material nur die japanischen Doji's~ ) dann kommt noch hinzu, dass sich mein Schreibstil seither vielleicht etwas verändert hat~ also gomen ne, ich hoffe, der Prolog lässt sich trotz allem einigermaßen gut lesen, für die folgenden Kapitel hatte ich ja dann Zugriff auf die Egypt Arc ^^
Sayonara~
~†~ Keiji ~†~
~†~ Prolog ~†~
Flüstern im Wind
Ägypten. Das Land Ra's, Beispiel für Leben und Tod, Licht und Schatten, Tag und Nacht, seit Anbeginn der Zeit.
3000 Jahre vor unserer Zeit war dort noch alles so, wie es vorbestimmt gewesen war. Zu dieser Zeit lebte ein Herrscher, ein junger Pharao, Sohn Ra's so mächtig und so unverkennbar, wie es nie zuvor einen gegeben hatte und auch niemals wieder einen geben würde. Sein Name war...
...Atemu...
~†~ Und dies ist seine Geschichte ~†~
Es war eine Nacht, anders, als alle zuvor. Besonders, und zugleich düsterer. Denn in ihrem stillen Schweigen, barg sie eine finstere Offenbarung.
Diese Nacht zeigte Ägypten im dunklen Licht Anubis', Seth's, in den Schatten des Todes, der ewigen Verdammnis zu dem es berufen worden war....
Ganz Theben lag in tiefem, ehrfürchtigen Schweigen. Eine eisige, ungewöhnliche Kälte herrschte in den weitläufigen Palastgängen. Es erweckte den Eindruck, als wäre er tot, gestorben mit der Ära die in diesem Augenblick tief in seinem Inneren starb. Der Lauf der Dinge wurde besiegelt, eine weitere Seite im ewigen Buch von Tod und Leben zugeschlagen um eine neue, reine, wieder mit sich aufzuschlagen. Vor den Toren des mächtigen Palastes knieten Menschen nieder. Jung und Alt. Einige beteten, manche hofften stumm, andere warteten nur bis verkündet wurde wie das Schicksal entschieden hatte.
Manche glaubten an den Pharao, ihren Herrn, ihren Führer, als den Sohn Ra's, den Bestimmenden über ihr aller Schicksal, andere taten es nicht. Doch egal wie es um ihre Seelen stand, in dieser Nacht waren sie alle miteinander vereint, vereint vor den Toren des Palastes ihres Pharaos, hofften und beteten für ihn und seine Seele.
Ein kalter Wind berührte sie, strich sacht über sie hinweg, schien sie trösten zu wollen.
Er ließ das Gold an Waffen und Sonstigem leise klingen, die die Wachen trugen, während sie stumm, starr und doch würdevoll - so wie sie es schon immer und vom Anbeginn an getan hatten - auf ihren Plätzen verharrten und fegte, heulte durch die leeren Gänge und um steinerne Biegungen, strich sacht, ruhig über den Boden, ließ Büsche, Blumen, Bäume flüstern, stöhnte und ächzte, klagte von Tod und Verderben und verrichtete schließlich seinen Auftrag, den Anubis und Seth ihm gemeinsam erteilt hatten. Er nahm die Seele des Herrschers, des mächtigen Pharao mit sich und ließ Ägypten in der Finsternis der Nacht allein und ohne Führer zurück.
Im Palast und auch im Hof davor erloschen zu diesem Zeitpunkt die Lichter, hauchten allem in der Umgebung schwarze Dunkelheit ein und das Volk wusste, dass ihr Führer sie verlassen hatte. Verlassen, um mit Anubis auf eine Reise zu gehen... auf eine Reise.. ohne Wiederkehr.
~~~*~~~
Ein junger Mann stand allein hoch oben auf den Mauern des majestätischen Palastes.
Seine Hände ruhten sacht und ruhig auf der Brüstung. Er stand aufrecht da, lehnte sich nicht an. Ohne jegliche Gefühlsregung verharrte er bewegungslos, stumm, als das Lichtermeer unter ihm erlosch.
Und er wusste, dass es zu spät war.
Eine einzelne Träne glitt langsam, sacht über eine zarte Wange und zeichnete ihre unsichtbare Bahn darauf, fiel schließlich auf die steinerne Brüstung und versiegte ...
Der Wind spielte sanft mit seinem rötlich blonden Haar, ließ seine lange, dunkle Robe auf und nieder wehen und seinen Goldschmuck leise eine bittere Melodie klimpern. Es schien beinahe, als wolle er auch dem jungen Mann etwas zuflüstern, etwas, das nur er hören durfte und niemand sonst, bevor er sich in der Ferne davonstahl.
Die rubinroten Augen in seinem sanften Gesicht waren auf einen Punkt fern am Horizont gerichtet und wichen nicht von dort.
Der Schatten eines Obelisken im Hof trieb seine stillen Spielchen auf seinem Gesicht, die Dunkelheit ringsum und das Leuchten der Sterne ließen seine Augen funkeln, sie spiegelten sich darin.
Langsam senkten sich seine Lider herab. Er atmete tief ein, ließ alle Gerüche des aufgehenden Morgens in sich eindringen, ließ neue Lebensenergie durch sich strömen und stieß die alte, verbrauchte beim ausatmen hinaus, ließ alles was bisher war mit diesem Atemzug hinter sich.
Einen Augenblick lauschte er dem Rauschen in den Ästen und Zweigen und hörte auf die Stimmen darin, die ihm zuflüsterten, ihn bekräftigten.
Und als sich seine Augen wieder öffneten war er sich bewusst, dass sich in seinem Leben wieder alles ändern würde. Sobald Ra's Licht ihn treffen würde, würde er den ersten Schritt machen in ein Leben, aus dem er nicht aus konnte, in einen goldenen Käfig, der ihn für alle Zeit von Gefühlen und Dingen wie "Freunden" oder "Verwandten" abschirmen würde, ihn umschließen, aus dem es kein Zurück geben würde, egal, was auch immer er versuchen würde.
Jedoch wurde keine neuerliche Träne vergossen. Keine würde jemals mehr fallen, bis er starb... denn zu weinen... das lag unter der Würde eines Pharao, ebenso, wie zu trauern, irgendetwas anderes zu fühlen, als die Verpflichtung gegenüber seinem Volk.
Gerne hätte er dem Wind in diesem Moment auch seine Seele mit auf die Reise gegeben, doch der weigerte sich, sträubte sich, wollte sie nicht annehmen, wollte ihm zeigen, dass seine Bestimmung in diesem Augenblick gerade erst begann und, dass er niemals verschenken durfte, was ihm gewährt wurde.
Hinter dem jungen Mann erklangen Schritte, bestimmt, eilig, sich rasch nährend, doch er wandte sich nicht um, wollte nicht sehen wer es war, der zu ihm kam, um ihn zu holen, seiner Bestimmung entgegen zu führen und ihn - tat er es auch ohne Wissen - in diesen goldenen Käfig zu sperren.
Die Schritte nährten sich unbeirrt weiter, bis - wer immer gekommen war - nicht weit hinter ihm stand.
Ein Keuchen war nicht zu hören als die Schritte verklangen. Nein, die Stille der Nacht blieb gewahrt.
Einen Augenblick glaubte der junge Mann er habe sich die Schritte nur eingebildet, wer wusste denn schon, dass dies hier sein Lieblingsort war wenn er nachdenken musste oder allein sein wollte ...
Doch dann ...
"Atemu..."
Die Stimme klang sanfter als sonst, nicht so kalt und abweisend wie gewöhnlich, beinahe... verständnisvoll. Dennoch wusste er genau wer es war, der zu ihm gekommen war. Diese Stimme würde er unter so Vielen erkennen, sie war einfach nicht zu verwechseln.
Und da traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein seltsamer, wohliger Schauer rann ihm über den Rücken und ließ ihn kurz zusammenzucken.
Er hätte es wissen müssen. Einer kannte diesen Platz. Nur einem hatte er ihn bisher je verraten.
Eigenartiger weise stahl sich ein leichtes Lächeln auf Atemu's Lippen. Wie hatte er so töricht sein können, ihn zu vergessen. Er belächelte seine eigene Torheit und senkte Kopf und Blick.
"Seth... du hier?"
Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Hauchen in der Dunkelheit, das der Wind mitsich forttrug, dem Horizont entgegen, doch der Mann, der Hohepriester, Seth, wie immer man ihn in Zukunft nennen mochte, der hinter im auf die Knie gegangen war verstand jede Silbe.
"Mein Vater ist ... tot ... nicht wahr?"
"Ah... Woher...?"
Seth schloss die Augen, als er sich selbst unterbrach, ein leises Seufzen entrann ihm und verklang in der Stille. Der Saum seiner blauen Robe raschelte als er sich erhob. Die blauen, fast saphir gleichen Augen richteten sich auf Atemu.
Wie dumm von ihm, natürlich wusste er es, er hatte wohl die Lichter erlischen sehen.
Einen Moment herrschte wieder Stille. Seth musterte den jungen Mann vor sich, seinen Cousin, mit seinem durchdringenden Blick. In Zukunft hatte er ihn seinen Pharao zu nennen. Und umgekehrt würde er selbst nichts anderes als sein Hohepriester für ihn sein.
In ihm regte sich etwas, als er sich diesen Dingen bewusst wurde, doch er verdrängte das aufkeimende Gefühl so schnell wie es kam.
Zum ersten, aber wohl nicht letzten Mal musste er bekennen, dass ihm die Worte fehlten, Atemu eine Antwort zu geben.
So stellte er sich so aufrecht wie möglich und richtete das Augenmerk gen Boden. "Es... tut mir leid für Euch..."
Nur Worte, nicht mehr, dachte er. Doch er sollte sich damit geirrt haben. Tatsächlich tat Atemu ihm in diesem Augenblick wirklich leid... niemals aber hätte er dies bekannt, es nicht akzeptiert... zumindest noch nicht.
"Komm..." Atemu unterbrach sich und starrte den Stein an. Er holte Luft und setzte noch einmal an. Für den Moment klang seine Stimme unsicher, doch sie festigte sich. "Kommt her..."
Seth zögerte. Ihm war nicht entgangen, dass Atemu geschwankt hatte zwischen Bitte und Befehl. Er zwang sich selbst zu glauben, dass es keinen Unterschied machte ob er ihn bat oder ihm befahl, er würde doch immer der Gleiche bleiben. Ganz stimmte auch diese Ansicht nicht. Doch wer seinen zukünftigen Rang besaß, konnte sich leicht dahinter verstecken...
Schließlich gab Seth sich einen Ruck und trat neben Atemu. Er legte die Hände ebenso auf die steinerne Barriere, langte aber fester zu. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, dann wandten sie ihn beide nach vorn und er folgte dem Atemu's in die Ferne.
Weiter fort glitzerte der Horizont bereits rötlich und kündigte die aufgehende Sonne Ägyptens an.
"Yami..."
Seth wollte ansetzen etwas zu sagen, doch Atemu brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. "Nicht... sagt jetzt nichts..."
Dem jungen Mann war es für einen Augenblick warm ums Herz geworden, als Seth ihn mit diesem Kosenamen ansprach, der schon jetzt so viele Erinnerungen in ihm weckte. Ob sie gut oder neutral waren hatte in dieser Nacht jegliche Bedeutung verloren.
Seth schwieg. Er sah nach vorn, doch hin und wieder glitt sein Blick zu Atemu zurück, der ihn miet. Es bedurfte nur eines Blickes um ihm klarzumachen, dass es Atemu schwer fiel zu tun was er tun musste... alles vergessen, jegliche ,Freundschaft' oder zumindest den Ansatz dafür, wenn er je bestanden hatte hinter sich zu lassen.
Kastanienbraune Haarsträhnen hingen unter der Haube hervor, die Seth's Kopf bedeckte und fielen ihm über die Augen, spielten über sein glattes, ernstes Gesicht.
Lange Zeit schwiegen sie sich an. Es war Atemu, der diesmal die Stille brach. Seth hatte den jungen Herrscher schweigend betrachtet. Das aufgehende Licht tanzte in seinem Gesicht, seine roten Augen strahlten einen stolzen Glanz aus und sein Haar hatte ein sachtes Glitzern angenommen. Für den Moment bewunderte Seth ihn wirklich. Er hatte viel verloren, zuerst seine Mutter und nun seinen Vater, ließ soviel auf dem Weg zurück und doch lag in seinen glatten, sanften Zügen kein Schmerz, doch weinte er nicht, fügte sich nur still und wehrlos in den Rahmen, in den er sich zu fügen hatte.
Seth zuckte leicht als er zu sprechen begann, mit seiner leisen, tiefen und doch sanften Stimme und wandte sich ab.
"Sieh dir das an... hast du soetwas jemals gesehen?"
Der Ältere von beiden, in Zukunft sollte er den Titel des Hohepriester unter Atemu's Herrschaft erhalten, beugte sich nach vorn, über die Brüstung, an die er sich inzwischen lehnte und blickte hinunter. Erst fiel ihm nichts weiter ungewöhnliches auf, doch dann sah er die Menschenmassen. Ganz Theben schien vor den Toren des Palastes zu knien... und zu warten...
In Seth's Gesicht regte sich nichts, doch er staunte mit den Augen und nach einer Weile entgegnete er "Nein, niemals."
Er zögerte, dann fügte er hinzu. "Sie warten auf etwas, Atemu, auf jemanden."
Er wandte sich zu dem Jüngeren. "Auf dich."
Atemu miet seinen Blick noch immer. "Warten sie auf mich?... Oder auf einen Titel, eine Art, mich anders anzureden, mich anders anzusehen als bisher?"
Darauf wusste sein Cousin keine Antwort. Seine eisblauen Augen trafen die glühend roten seines zukünftigen Pharao und er drohte darin zu versinken... bis er sich beherrscht wieder abwandte.
Wie sie dortoben standen, von den Leuten unbeachtet, kaum auszumachen hoch oben auf den Mauern, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können... und doch waren sie auf ihre eigene Weise verbunden, nicht nur durch ihre Verwandtschaft.
"Frage das nicht mich, frage den, der es weiß."
"Und wer ist das?"
"Das solltet du herausfinden. Und tu es besser schnell. Der alte Pharao.."
Atemu erstarrte und fuhr dann herum.
"Der ,alte Pharao'...?!"
Seth wich zurück und in seinen Augen spiegelte sich deutlich Erstaunen angesichts dieser abrupten Anrede.
"Verzeih... ich wollte dich nicht belehren... aber wenigstens du solltest nicht zwischen Alt und Neu reden. Dieser ,alte Pharao' war mein Vater... nicht mein Vorgänger oder Herr."
Für den Moment wusste Seth nicht, was Atemu ihm damit zu verstehen geben wollte. Doch schließlich erkannte er den Tiefsinn in seinen Worten.
"Dein ,Vater' hat ihn sicher inzwischen gefunden."
Atemu schwieg auf diese Worte hin.
Sie standen noch einen Augenblick einfach so da, verweilten in ihrem Schweigen, dann wandte Seth sich zum Gehen. Es wurde Zeit vorzubereiten, was vorbereitet sein musste.
"Seth..."
Angesprochener hielt inne und drehte den Kopf leicht zur Seite, wandte sich aber nicht gänzlich um.
Atemu betrachtete die aufgehende Sonne und ein frischer Wind fuhr ihm wieder durchs Haar.
"...willst du mich schon alleine lassen?"
"Wenn ich jetzt nicht gehe, werde ich es niemals tun, das weißt du so gut wie ich... Wenn wir uns das nächste Mal sehen, Atemu, wird es nicht mehr und nie wieder so sein wie es war. Du wirst deine Pflichten zu erfüllen haben, ich die Meinigen, worin auch immer sie in Zukunft bestehen mögen.
Ich gebe dir den Rat, verfang dich nicht im Netz des Gottes, dessen Namen ich trage... denn er duldet kein Entkommen daraus...
.... lebe wohl, Atemu. In Zukunft, kann ich nichts mehr für dich tun, als den Pharao in dir zu sehen, der du sein wirst... Es tut mir leid."
Die rubinroten Augen Atemu's weiteten sich bei diesen Worten.
Er drehte sich um... doch Seth war längst im Inneren des Palastes verschwunden. Atemu hielt die Hände auf die Brüstung gelegt, lauschte den Schritten Seth's bis sie verklangen und hörte auf seine Stimme, die in seinem Kopf wiederhallte.
In seinen Augen brannte es und er musste sich zwingen, die letzten Tränen zu schlucken.
Den einzigen, der ihm je nahe gestanden war, würde er als allererstes an diesen Rang verlieren...
Ich hatte mir nach diesem Gespräch geschworen, in Zukunft so etwas wie "Freundschaft" oder "Verwandtschaft", egal wem sie gelten mochte, gänzlich abzuweisen. Ich schwor es mir, bei allem was mir heilig war, solche Gefühle nicht mehr heranzulassen. Ich kannte die Wege meines Schutzgottes, lange Zeit war ich darin unterrichtet worden und ich war mir den Schandtaten bewusst, die er anrichtete. Er kontrollierte Menschen, stellte sie unter seinen Willen um den Sieg zu erringen, den er so gern hatte. Ich wusste, dass ich mehr für meinen Cousin gefühlt hatte als nur Freundschaft, auch, wenn ich es nicht zugeben wollte. Und ich wollte diesen Weg gehen um sicherzustellen, dass ihm nichts geschehen würde.
Als ich Atemu vor den Fängen des Seth warnte an jenem Morgen hoch oben auf den Zinnen, war ich mir nicht bewusst, dass ich Seth selbst bald in die Falle gehen würde.
Denn nur wenige Zeit darauf fand Seth einen Weg, mich den Schwur brechen zu lassen, den ich geleistet hatte. Und den Willen, zu verhindern dass ihm etwas geschah darin umkehren würde, dass ich selbst der größte Widersacher des Pharao werden würde...
Der Wind rauschte einsam in den Bäumen und der grelle Sonnenkegel tauchte Ägypten in Ra's rötliches, ewiges Licht.
Ein junger Mann, ein junger Herrscher, der neue Pharao, stand allein hoch oben auf den Mauern des majestätischen Palastes und blickte verloren in seiner Gestalt und einsam in seiner Seele auf das Volk unter ihm herab...
~†~ Prolog End ~†~
~†~ to be continued ( Kapitel I: Feuer in den Augen ) ~†~